Kann mein Kind nicht einmal durchschlafen?
Dein Kind will einfach nicht einschlafen? Immer wieder musst Du nachts aufstehen? Das Zubettgehen wird für Dich zur Qual? Keine Sorge! So wie Dir, geht es vielen jungen Eltern. Es gibt zwar keine Pauschallösung, damit Dein Kind durchschläft. Aber: Für einen besseren Schlaf Deines Babys gibt es einige Tipps und Tricks. Der Schlüssel zur Ruhe und Entspannung liegt näher als Du glaubst.
Wird ein Baby geboren, verlässt es den warmen, schützenden Körper der Mutter und ist plötzlich ganz nackt und verletzlich. Kein Wunder, dass man da erstmal schlaflose Nächte hat, oder? Auch logisch: Körperliche Nähe gibt dem Säugling das Gefühl von Geborgenheit zurück und ist deshalb so wichtig für unsere Kleinen. Zu den wichtigsten Entwicklungsaufgaben im ersten Lebensjahr gehört deshalb, eine tiefe, verlässliche Bindung zu den Eltern und Geschwistern aufzubauen. Warum diese Bindung auch für einen ruhigen Schlaf entscheidend ist, erklären wir Dir in diesem Beitrag.
Kein Zweifel: In den ersten Lebensmonaten sind Mama und Papa meist die wichtigsten Bezugspersonen. Im engsten Kreis der Familie bekommen unsere Kinder körperliche Nähe, Schutz und Geborgenheit. Die Bedürfnisse Deines Kindes gut im Blick zu haben und ihnen Nähe, Sicherheit, Nahrung und Liebe zu geben, ist daher die wichtigste Aufgabe. Das kann Papa übrigens oft genau so gut wie Mama!
Sichere Bindung – entspannterer Schlaf!
Schon ab dem dritten Lebensmonat können Kinder ihre Bezugspersonen von anderen Menschen auch visuell deutlich unterscheiden. Sie wenden sich mit ihren Bedürfnissen direkt an sie. In der Regel ist die Mutter die erste Bezugsperson, was ja auch ganz natürlich ist: Schließlich war das Kind ja bereits neun Monate lang Mamas ständige Begleitung. Die physische Nähe und das Stillen (oder aber auch liebevolle Fläschchen geben) knüpfen dieses Band noch enger. Oft übernehmen Mütter daher die ‚Abendroutine‘ und bringen ihre Babys ins Bett, doch nicht immer: Viele Papas sind auch in den ersten Monaten bereits zur Stelle beim Einschlafen. Sie legen damit die Grundlage für eine liebevolle und stabile Bindung, denn: Bei der Person, bei der ich mich sicher fühle, kann ich auch gut in den Schlaf finden. Das heißt übrigens nicht, dass es immer leicht ist! Es heißt aber sehr wohl, dass der Papa auch einen sicheren Ort bieten kann.
Ab dem siebten bis achten Monat beginnen Kinder, sich immer mehr fortzubewegen. Viele Kinder sind dann in ihrer geistigen und sozialen Entwicklung schon so weit, dass sie kurze Trennungen von ihren ersten Bezugspersonen sehr gut verkraften und neue Bindungspersonen, wie Großeltern und gute Bekannte, annehmen können.
In dieser Zeit beginnt eine ständige Rückversicherung von unseren Kindern. Durch Verhaltensweisen wie Weinen, Rufen, Anklammern, Nachfolgen oder Nähe suchen, stellen Babys und Kinder Nähe zu ihren Bindungs- und Bezugspersonen her. Es ist wichtig, liebevoll und bedürfnisorientiert auf diese Rufe einzugehen. Je mehr ein Kind erfährt, dass es Nähe und Fürsorge durch seine Rufe bekommt, umso sicherer ist sein Bindungsverhalten und seine Bindungserfahrung in dem so entscheidenden ersten Jahr. Als Mutter und Vater oder auch als weitere, enge Bezugsperson sein Kind zu ermutigen, Dinge allein zu schaffen, wie beispielsweise sich kurz allein zu beschäftigen, hilft bei der Entwicklung der eigenen Selbstständigkeit.
Mit etwa zwei Jahren beginnt die Autonomiephase, in der Dein Kind wie ein kleiner Entdecker danach strebt, eigene Wege zu gehen, während es gleichzeitig das Gefühl braucht, immer wieder in den sicheren Hafen (also zur Bindungsperson) zurückkehren zu können. Kontinuierlich eine sichere Bindung zu erleben, hilft Kindern auch im Schlaf, Ruhe und Geborgenheit zu finden.
Liebe schafft Sicherheit
Deshalb ist es wichtig, am Tag gut auf die Bedürfnisse unserer Kinder einzugehen, damit sie sich sicher und geborgen fühlen können. Indem wir weiteren festen Bindungspersonen die Möglichkeit geben, eigene individuelle Bindungen zu unseren Kindern zu entwickeln, geben wir ihnen auch die Möglichkeit, unsere Kinder langfristig in den Schlaf begleiten zu können und beim Aufwachen für sie da zu sein.
Völlig normal ist: Kinder kommen mit verschiedenen Temperamenten zur Welt und brauchen somit auch unterschiedlich viel Sicherheit, um sichere Bindungserfahrungen machen zu können. Hilfreich für eine sichere Bindung ist, aufmerksam gegenüber seinem Kind zu sein und auf seine Fürsorge- und Bindungsbedürfnisse zeitnah einzugehen. Wenn Dein Kind weint und schreit, reagiere sofort darauf und begleite es in seiner Not. Entgegen mancher Meinungen brauchen Eltern keine Angst davor zu haben, ihr Kind zu sehr mit der eigenen Anwesenheit, Zeit und Liebe zu verwöhnen.
Sei für Dein Kind da und gib ihm die Gelegenheit, mit Dir zu spielen, zu sprechen und Bindungserfahrungen zu sammeln. Unterstütze es gleichzeitig dabei, selbstständig Erfahrungen zu sammeln und seine Umgebung zu erkunden. Fühlt sich Dein Kind am Tag sicher gebunden und im eigenen Wachstums- und Lernprozess unterstützt, so ist dies auch ein wichtiger Baustein, um gut in den Schlaf zu kommen.
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